
"Das tut man nicht"
Erkennen Sie den strengen Herrn rechts im Bild? Es ist der Lehrer Lämpel aus der legendären Bildgeschichte „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch. Diese Figur ist der Fleisch gewordene „erhobene Zeigefinger“.
Diese Menschen, die meinen, sie seien die Oberlehrer der Nation. Alles soll sich nach ihrer Vorstellung von gut und böse richten. Und so sind sie schnell dabei mit Sätzen wie: „Das darfst du nicht! Tu dies, tu das! Da liegst du falsch! Du kleines Dummerchen!“ Ah, wie wir das verabscheuen!
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings: Wenn es niemanden mehr gibt, der einem sagt, wo’s lang geht, tut uns das auch nicht gut.
Natürlich brauchen wir keine Besserwisser, die uns vorschreiben wollen, was wir denken und wie wir handeln sollten. Wir sind erwachsen, wir können selber denken und unsere Werte festlegen. Das ist gut so. In einer Gesellschaft unterschiedlicher Auffassungen und Lebensstile müssen nicht alle denselben Maßstäben folgen.
Dennoch sollten wir darin übereinstimmen, dass es Dinge gibt, die „man“ tun – oder eben nicht tun sollte. Es gibt Menschen, die uns hier und da ein bisschen Anstand lehren, indem sie und darauf hinweisen: Das macht man (nicht)!
Meine Oma war so ein Mensch.
Von ihr bekam ich oft zu hören: „Das macht man nicht!“ Dabei war Oma kein Besserwisser. Aber sie hatte eine Vorstellung davon, was lebensdienlich ist und was nicht. Das „wusste“ sie, nicht weil sie so gebildet oder belesen war, sondern weil sie Lebensklugheit besaß. Man kann das auch „weise“ nennen. Ihre Weisheit war allerdings geprägt von einem tiefen, in der Bibel und der christlichen Tradition verwurzelten Glauben. Das prägte ihre „Werte“ und ihr Verhalten. Dabei ging sie selbstverständlich davon aus, dass Gottes Weisungen nicht nur für sie persönlich zu gelten hatten, sondern eben für alle.
Ich sehne mich manchmal nach solchen Menschen. die ihre „Werte“ nicht am Zeitgeist, sondern an den guten Weisungen Gottes orientieren und so zu dem Satz kommen „Das macht man nicht“ ? Für unsere Gesellschaft wünsche ich mir mehr von solch glaubwürdigen Christen, die uns – durchaus nicht mit erhobenem Zeigefinger – immer mal anstupsen: Das macht man (nicht)!
Es grüßt Sie herzlich Ihr
Pfarrer Frankjörn Pack
PS:
Wie man seine „Werte“ an den guten Weisungen Gottes orientiert, steht in der Bibel:
Psalm 1 / Sprüchebuch 1,8ff / Sprüchebuch 3,5 / 2. Mose 20 / Matthäus 5-7 / Philipper 4,4-8 u.v.m.
PSS:
Meine ganz persönliche und unvollständige Liste der Dinge, die „man“ nicht machen
sollte, finden Sie auf der linken Seite.